Krailling, 28. Oktober 2021 – EOS, führender Anbieter für nachhaltige Fertigung mittels industriellem 3D-Druck, engagiert sich stark für Nachhaltigkeit. Als Technologieanbieter hat EOS zusammen mit seinem Kunden YOU MAWO und dem Fraunhofer EMI eine systemische Lebenszyklusanalyse (LCA) für die 3D-gedruckten YOU MAWO-Brillen über den gesamten Lebenszyklus durchgeführt. Mit Ausnahme der Nutzungsphase vergleicht diese Studie die Umweltauswirkungen von additiv und konventionell hergestellten Brillen und deckt den Lebenszyklus von der Materialbeschaffung über die Produktion bis hin zu Verpackung und Versand ab. Die Studie umfasste auch eine Hotspot-Analyse, um die Hauptverursacher und Verbesserungspotenziale zu ermitteln, darunter Auffrischraten von Werkstoffen, pulverförmigen Rohstoffen und eingesetzte Energiequellen.
Hochwertige Brillen sind für viele von uns wichtig
Die Hälfte der Menschen weltweit ist auf eine Brille angewiesen. Gleichzeitig handelt es sich bei Brillen um ein sehr persönliches und emotionales Thema und hat sich im Laufe der Jahre auch zu einem modischen Statement entwickelt. Für viele ist sie ein täglicher, wenn nicht gar lebenslanger Begleiter. Sie ist UV-Licht und kosmetischen Rückständen ausgesetzt und unterliegt einer ständigen hohen mechanischen Beanspruchung. Für den Brillenträger ist eine hohe Qualität sowohl der Fassung als auch der Gläser entscheidend für den Tragekomfort und die Stabilität. Warum also Kompromisse eingehen und eine Standardbrille akzeptieren, die drückt, ständig verrutscht und oft nicht stabil genug für den täglichen Gebrauch ist? Und warum lange Lieferketten und Überproduktionen in Kauf nehmen?
Die Studie kam zu dem Schluss, dass 3D-gedruckte Brillen in allen 18 Belastungskategorien wie Klimawandel, Humantoxizität, Ozonabbau und Wasserverbrauch deutlich besser abschneiden als herkömmliche Brillen. So ist beispielsweise der CO2-Fußabdruck einer maßgeschneiderten, 3D-gedruckten YOU MAWO-Brille im Vergleich zu einer konventionell hergestellten Brille um 58 Prozent geringer. Die Analyse kam auch zu dem Schluss, dass 3D-gedruckte Brillen im Vergleich zu konventionell hergestellten Acetatbrillen 80 Prozent weniger Abfall erzeugen und dazu beitragen können, langwierige Nachbearbeitungen zu vermeiden. Alle YOU MAWO-Standorte werden mit erneuerbaren Energien betrieben. Die Studie zeigt weiteres Verbesserungspotenzial auf, wie z. B. eine weitere Verringerung der Pulverauffrischungsrate, die Weiterentwicklung von (z. B. bio-basierten) Werkstoffen mit einem geringeren Fußabdruck und kostengünstigere Verpackungen.
100 Prozent ,made in Germany‘
Insgesamt verursacht die von YOU MAWO angebotene 3D-Druck-basierte Brillengestell-Produktion auf Basis der EOS-Technologie dreimal weniger CO2-Emissionen als bei einer herkömmlich produzierten Brille. Seit 2021 hat das Unternehmen eine eigene Produktion in Deutschland aufgebaut. Alle Produktionsanlagen, der Grundwerkstoff und alle Verbrauchsmaterialien im Veredelungs- und Färbeprozess kommen aus Deutschland.
Björn Hannappel, Leiter des Bereichs Nachhaltigkeit bei EOS, ist von dem Ergebnis begeistert: "Wir gestalten die Zukunft einer nachhaltigen Fertigung. Unser Ziel und Unternehmenszweck ist es, bahnbrechende digitale Innovationen im industriellen 3D-Druck mit nachhaltigen Praktiken zu verbinden. Die von uns durchgeführte Lebenszyklusanalyse unterstützt diesen Ansatz. Und sie beweist, dass EOS derzeit die innovativste Technologie auf dem Markt anbietet, um maßgeschneiderte Brillen in Massenproduktion herzustellen." Er führt weiter aus: "Wir sind stolz darauf, mit YOU MAWO zusammenzuarbeiten, die mit großer Leidenschaft das Ziel verfolgen, jedem Menschen eine individuell optimierte und nachhaltige Brille anzubieten."
Sebastian Kilchert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer EMI, fasst zusammen: "Wir freuen uns, dass wir unsere Expertise bei der Durchführung von Lebenszyklusanalysen in dieses Projekt einbringen konnten und so eine wissenschaftlich fundierte Studie ermöglicht haben. Es war wichtig, die Studie auf eine bestimmte Anwendung zu konzentrieren - in diesem Fall die Brille. Die Ergebnisse waren recht überraschend, und zwar in positiver Hinsicht. Wir erwarteten ähnliche Umweltauswirkungen im Vergleich zum untersuchten konventionellen Fertigungsszenario. Im Ergebnis schnitt jedoch die die additive Fertigung viel besser ab und hatte nur etwa ein Drittel der Umweltauswirkungen."
Zusammenfassend lässt sich sagen,dass die Lebenszyklusanalyse EOS geholfen hat, mehr Transparenz in Bezug auf den CO2-Fußabdruck dieser spezifischen Anwendung zu gewinnen. Die Studie zielte darauf ab, Daten zu generieren, um die wichtigsten Einflussfaktoren für eine nachhaltige, auf 3D-Druck basierende Produktion besser zu verstehen und diese im Hinblick auf die CO2-Emissionen ständig zu verbessern. So kann EOS die Technologie, die Prozesse und die Werkstoffe für ein Produkt ständig optimieren und so die Kunden auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigen Fertigung unterstützen.
EOS bietet nachhaltige Produktionslösungen auf Basis des industriellen 3D-Drucks für Hersteller weltweit an. Auf dem Weg in die Zukunft der Fertigung verbindet das 1989 gegründete, unabhängige Unternehmen effiziente Produktion mit richtungsweisenden Innovationen und nachhaltigen Praktiken. Auf Basis seiner plattformgesteuerten, digitalen Systeme und seines ganzheitlichen Werkstoff-, Prozess- und Dienstleistungsportfolios verpflichtet sich EOS, die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen und gleichzeitig verantwortungsvoll für den Planeten zu handeln.
YOU MAWO stellt die Brille der Zukunft her. Ihre Mission ist es, jedem Brillenträger ein perfekt sitzendes, individualisiertes Brillengestell zu bieten. Maßgeschneiderte Brillen, die mit Hilfe einer hochspezialisierten Scansoftware, parametrischen 3D-Prozessen und additiver Fertigung in Deutschland hergestellt werden, ermöglichen es dem Unternehmen, jedem Menschen auf der Welt eine 100% individualisierte Fassung anzubieten. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet, mit einem Team aus den Bereichen parametrisches 3D-Design, Optik, additive Fertigungsverfahren und Big Data Analytics. Es verkauft an rund 800 Optiker in 15 Ländern. www.youmawo.com
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Ihre Forschungsaktivitäten werden von 72 Instituten und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland durchgeführt. Das Fraunhofer Ernst-Mach-Institut (EMI) ist darauf spezialisiert, physikalisch-technische Vorgänge in Werkstoffen, Strukturen und Bauteilen zu untersuchen, wie sie zum Beispiel beim Crash oder Aufprall auftreten. Die Forschung des Fraunhofer EMI trägt zu mehr Sicherheit, Resilienz und Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft bei. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Nachhaltige Systemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erarbeiten die Ingenieure des Fraunhofer EMI Lösungen für die aktuellen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung mit besonderem Fokus auf die Forschungsbereiche nachhaltige Materialien und Resilienz. www.emi.fraunhofer.de