3D printed spinal surgery parts  | © EOS & Anatomics

Zeitersparnis und bessere Ergebnisse bei Operationen zur Stabilisierung der Wirbelsäule

Anatomics | Success Story

Wirbelsäulenchirurgie mit SLS-Technologie

Die Wirbelsäulenchirurgie ist ein kompliziertes Verfahren, das ein umfangreiches und kostspieliges Supportnetzwerk erfordert. Die SpineBox™-Methode von Anatomics zur Vorplanung von Operationen und zur Herstellung maßgeschneiderter Geräte hat das Potenzial, dem Gesundheitssystem erhebliche Zeit- und Kostenvorteile zu bringen. Das rationalisierte Verfahren und die Lösung verbessern nicht nur die Ergebnisse für den Patienten, sondern verringern auch das Infektionsrisiko und die Belastung der zentralen Sterilgutversorgungsabteilungen (ZSVA).

3D printed spinal surgery parts  | © EOS & Anatomics
3D Printing Surgery Spinal Parts by Anatomics

"Das innovative SpineBox™-System von Anatomics passt zu unserer Mission, die Ergebnisse der rekonstruktiven Chirurgie zu verbessern. Die EOS SLS-Technologie war die naheliegende Wahl für die Herstellung der anatomisch angepassten chirurgischen Instrumente, die das Herzstück des Systems bilden."

Peter Ostiguy | Staff Team Leader | DePuy Spine

Herausforderung

Da die Nachfrage nach patientenindividuellen Lösungen in der Wirbelsäulenchirurgie steigt, wächst auch der Bedarf an einer robusten, hochpräzisen und skalierbaren 3D-Drucktechnologie zur Herstellung biokompatibler Geräte.

Die Kosten für die Behandlung von Schmerzen im unteren Rückenbereich in den Vereinigten Staaten wurden 2008 auf 90 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt, hinzu kommen 10-20 Milliarden Dollar an Kosten aufgrund von Produktivitätsverlusten. Ein erheblicher Teil dieser Kosten ist auf Wirbelsäulenversteifungsoperationen zurückzuführen. Anatomics ist bestrebt, die Effizienz von Fusionsoperationen zu verbessern, indem es die Herstellungs- und Lieferkosten für die Ausrüstung senkt und die Arbeitsabläufe in der Chirurgie optimiert, ohne die klinischen Ergebnisse zu beeinträchtigen.

Lösung

Die SpineBox™-Methode zur Vorplanung von Operationen und zur Herstellung maßgeschneiderter Geräte hat das Potenzial, dem Gesundheitssystem erhebliche Vorteile bei den Operationsergebnissen und den Kosten zu verschaffen.

Anatomics hat eine innovative Lösung namens SpineBox™ entwickelt - ein maßgeschneidertes Kit, das die CT-Scandaten einzelner Patienten nutzt, um patientenspezifische Geräte zu erstellen und die Auswahl der Wirbelsäulenfusionshardware im Voraus zu planen. Die patientenindividuellen Komponenten werden im 3D-Druckverfahren (3DP) hergestellt, insbesondere mit der SLS-Technologie (Selective Laser Sintering) von EOS unter Verwendung von FORMIGA P 110 und PA 2200, einem Nylon 12-Material. Das SpineBox™-Kit vereinfacht die minimalinvasive transforaminale lumbale Fusionschirurgie (MIS TLIF) erheblich und kann für die meisten Wirbelsäulenfusionstechniken angepasst werden. Anhand von Computertomographie (CT)-Patientenscandaten und einer von Anatomics entwickelten Planungssoftware wird für jede MIS-TLIF-Operation eine patientenspezifische Lösung mit Schrauben, Stäben und einem Zwischenwirbelspacer (Fusionscage) entworfen. Das SpineBox™-Kit besteht aus den folgenden Komponenten: Ein Modell der Wirbelsäule des Patienten im Maßstab 1:1 wird mit der EOS SLS-Technologie unter Verwendung von PA 2200 3D-gedruckt und dem Chirurgen und Patienten zur Verfügung gestellt, um den Operationsplan präoperativ zu überprüfen. Die patientenspezifischen SpineTube™-Geweberetraktoren und anatomisch angepasste Positionierungsschablonen für die Operation werden ebenfalls aus EOS PA 2200 hergestellt und sterilisiert. Auf der Grundlage von präoperativen Messungen werden die erforderlichen Titanimplantate vorausgewählt und zusammen mit den SLS Nylon 12-Instrumenten verpackt und als SpineBox™-Kit vor der Operation an das Krankenhaus geliefert. Die SpineBox™-Methode zur Vorplanung von Operationen und zur Herstellung von maßgeschneiderten Geräten hat das Potenzial, dem Gesundheitssystem erhebliche Vorteile bei den Operationsergebnissen und den Kosten zu verschaffen.

FORMIGA P 110 Velocis
FORMIGA P 110 Velocis

Ergebnis

Mit dem Anatomics SpineBox™-Kit können die vorgeplanten Spezifikationen für die Wirbelsäulenkonstruktion mithilfe der 3D-gedruckten chirurgischen Positionierungsschablone, des K-Drahts und wenigen Röntgenaufnahmen von der Hautoberfläche aus auf die knöcherne Wirbelsäule abgebildet werden. Sobald der K-Draht eingebracht ist, dient er als Schiene für die gesamte nachfolgende Instrumentierung. Der patientenspezifische SpineTube™ Geweberetraktor, der so hergestellt wird, dass er der Tiefe zwischen Haut und Wirbelsäule entspricht, wird dann vorübergehend mit einem Einsatz und einer Verriegelungsschraube an der Wirbelsäule befestigt. Der einzigartige Einsatz dient gleichzeitig als Osteotomieführung. Zusammen erleichtern diese innovativen 3DP-Instrumente die Nervendekompression, die Implantation des Fusionscages und die präzise Fertigstellung des Wirbelsäulenkonstrukts.

Studien haben gezeigt, dass Patienten durch vorgeplante OP-Spezifikationen und optimierte 3D-Drucklösungen von einer kürzeren OP-Zeit, einer geringeren Strahlenbelastung während der Operation und vor allem von deutlich geringeren Komplikations- und Reoperationsraten profitieren.


Bis August 2019 wurde die SpineBox™ bereits bei über 300 Operationen in Australien erfolgreich eingesetzt. Nun will Anatomics weltweit expandieren und plant, sein SpineBox™-Kit ab 2020 auch in anderen Ländern anzubieten. Anatomics entschied sich für die Zusammenarbeit mit der SLS-Technologie von EOS zur skalierbaren Herstellung von 3D-gedruckten Komponenten.


Die Wahl fiel auf den Drucker FORMIGA P 110 mit dem Material EOS PA 2200, das weltweit als Standard für hochpräzise, biokompatible (für den vorübergehenden Einsatz) und mechanisch stabile Komponenten für chirurgische Schneid- und Bohrschablonen gilt. Der gute Ruf von EOS für seine exzellente deutsche Ingenieurskunst und den After-Sales-Support war ebenfalls ein entscheidender Faktor, der Anatomics davon überzeugte, die Partnerschaft mit EOS für seine globalen Expansionspläne fortzusetzen.

Das Ergebnis auf einen Blick

  • Verbesserte Effizienz des gesamten Arbeitsablaufs von der Planung bis zur Erholung
  • Strahlenbelastung um 38% reduziert
  • Arbeitszeit um 17% reduziert
  • Alle Patienten werden am ersten Tag nach der Operation wieder mobilisiert

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