Im Ersatzteil-Management ist die Liste der Herausforderungen lang: Hohe Lager- und Logistikkosten, Überproduktion aufgrund von Mindestabnahmemengen und lange Wartezeiten sind nicht nur üblich, sondern verbreitet. Hinzu kommt, dass Lieferanten die benötigten Bauteile oft gar nicht mehr anbieten, wenn sie gebraucht werden. Bei Zügen und Bussen etwa, die 20 Jahre und mehr im Einsatz sind, kommt es häufig vor, dass die Ersatzteilproduktion eingestellt wird.
Eine Lösung bietet die additive Fertigung: Ersatzteile aus Metall oder Kunststoff werden bei Bedarf per 3D-Drucker gefertigt - werkzeuglos, in benötigter Stückzahl und ohne Mindestabnahmemenge. Das vermeidet unnötige Überproduktionen und garantiert höchste Kundenzufriedenheit. Die Idee dahinter: Anstelle ressourcenintensiver Lagerlogistik werden die CAD-Daten der Ersatzteile gespeichert und nur wenn nötig versandt - ein dezentrales und höchst effizientes Verfahren.
Um noch profitabler arbeiten zu können, wünschte die EvoBus GmbH, ein Tochterunternehmen der Daimler AG, ihre Ersatzteil-Produktion effizienter zu gestalten.
Die Kosten für Herstellung, Lagerung und Logistik von rund 300.000 Ersatzteilen sollten mithilfe der additiven Fertigungstechnologie reduziert werden.
Nachdem gut 2.500 Teile identifiziert worden waren, die sich für die Produktion mit 3D-Druck eigneten, wurden probehalber 35 Teile gefertigt. Mit Erfolg: Schneller als erwartet konnte die Ersatzteil-Eigenfertigung der EvoBus GmbH starten.
Das angestrebte Ziel der Profitabilitäts- und Effizienzsteigerung konnte so erreicht werden.
Additive Fertigung ist nützlich für die Lieferkette, besonders wenn es um Mobilität geht. In dieser Branche ist eine stetige und zuverlässige Quelle an Ersatzteilen ein unabdingbares Muss. Zugleich entsteht der Großteil der Kosten für Ersatzteile aus der Lagerung und der Logistik. Additive Fertigung ermöglicht eine blitzschnelle Fertigung von kleinen Ersatzteil-Chargen nach Bedarf, so dass Werkzeugkosten entfallen und Lagerkosten verringert werden. Zudem erhöht sich die Effizienz durch die Produktion der exakten Anzahl an erforderten Einzelteilen.