Die Automatisierung schreitet voran, dank Digitalisierung werden sämtliche Abläufe in Produktion und Intralogistik immer stärker vernetzt. Robotik und Greifsysteme spielen dabei eine große Rolle. Doch besonders die Greiftechnik wird vor immer neue Herausforderungen gestellt. Additive Fertigung ermöglicht, schnell wandelnde Marktbedürfnisse zielgerichtet zu adressieren.
Leicht, kostengünstig & kundenspezifisch
Der Einsatz von Robotik ist nicht mehr nur für Konzerne interessant, sondern auch für KMUs. Der Hintergrund: Leichtere Greifwerkzeuge kommen auf den Markt, die mit kleineren, kostengünstigeren Robotern eingesetzt werden können. Somit sind Investitionen in Automatisierungslösungen deutlich geringer und rechnen sich schneller. Neben den niedrigeren Kosten erlauben die leichteren Greifer bei gegebenem Lastgewicht zudem schnellere Bewegungen und damit kürzere Taktzeiten – ein großes Thema in der Fertigungswelt.
Mittels additiver Fertigung lassen sich Funktionen direkt integrieren und stabile Leichtbaukomponenten realisieren, die zuverlässig Millionen Arbeitszyklen absolvieren. Ändert sich das beförderte Produkt, können selbst komplexe Greifsysteme via CAD-Daten schnell konstruktiv angepasst werden. Die Time-to-Market reduziert sich somit erheblich.
Die Wittmann-Gruppe suchte ein Leichtgewicht mit einer flexiblen Membran zur Druckluftsteuerung von Greiferzangen, bei dem alle pneumatischen Anschlüsse und Kanäle in die Platte integriert werden sollten.
Nach der Vereinfachung des Designs konnten stabile Greifer auf einer funktionellen Platte mit einer EOS FORMIGA P 100 in Kleinserie gefertigt werden.
Für die Vermeidung von Handlingfehlern bei Greifsystemen spielt Prozesssicherheit eine zentrale Rolle. Gleichzeitig sollen Greifer flexibler werden, damit sich mit ihnen verschiedene Werkstücke handhaben lassen. Am besten soll sich die Produktion zudem in Echtzeit überwachen lassen, damit anhand der erfassten Daten Störungen erkannt und Optimierungen ermöglicht werden.
Additive Fertigung ist der Schlüssel, um Zusatzfunktionen wie Sensorik, intelligente Ventile oder die automatische Anpassung von Saugern integrieren zu können. Scharniere, Luftkanäle oder Halterungen für Sensoren lassen sich direkt in das Design von Greifsystemen integrieren und in der Produktion umsetzen. Somit entfallen auch unnötige Montageschritte, wodurch die Fertigungskosten sinken.
Design-Arbeit verursacht Kosten- und Zeitaufwand. Hinzu kommt, dass das benötigte Design- und CAD-Wissen nicht einfach verfügbar ist. trinckle und Kuhn-Stoff haben sich zusammengetan, um am Beispiel von Greifsystemen zu erarbeiten, wie sich ein effizienter Entwicklungs- und Gestaltungsprozess automatisieren lässt, ohne dass profunde 3D-Design- und CAD-Kenntnisse nötig sind.