3D-Druck und dann? Warum automatisiertes Entpulvern der Schlüssel zum AM-Erfolg ist
21. Juli 2025 | Lesedauer: 5 min
Additive Manufacturing (AM), insbesondere Laser Powder Bed Fusion (LPBF) macht Innovationen wie komplexe, leistungsoptimierte Geometrien möglich. EOS bietet zwar die führende LPBF-Technologie, aber der Druckprozess an sich ist nur ein Schritt in der additiven Fertigungslinie.
Ein erfolgreicher Einsatz der Additiven Fertigung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung einschließlich wichtiger Nachbearbeitungsschritte. Die Entpulverung, also das Entfernen von Restpulver aus dem Inneren des Bauteils, ist dabei ein oft unterschätzter Prozessschritt.
Was Entpulvern schwierig macht
Da AM-Designs zunehmend komplexer werden und über filigrane interne Kanäle verfügen, wird das manuelle Entpulvern immer schwieriger und unzuverlässiger. Häufige Problemfelder sind:
- Komplexität: Das manuelle Entfernen von Pulver aus tiefen, schmalen oder verworrenen inneren Geometrien ist äußerst schwierig.
- Unbeständigkeit: Die Qualität hängt stark vom Können des Anwenders ab, was eine gleichbleibende Wiederholgenauigkeit erschwert.
- Zeit- und Kostenaufwand: Manuelle Prozesse können den Produktionsfluss ausbremsen und erhebliche Zeit- sowie Personalkosten verursachen.
- Sicherheitsrisiken: Bei manuellem Reinigen kommen Anwender zwangsläufig in Kontakt mit den gesundheitsgefährdenden Pulvern
Warum automatisiertes Entpulvern wichtig ist
Die vollständige Entfernung des Pulvers ist unerlässlich für:
- Funktionalität: Pulverreste im Bauteil können die Funktion beeinträchtigen, insbesondere bei Komponenten wie Wärmetauschern oder Fluidkanälen.
- Nachgelagerte Prozesse: Das Restpulver kann nachfolgende Schritte wie Wärmebehandlung oder Oberflächenbearbeitung behindern und dadurch die Endqualität des Bauteils beeinträchtigen.
- Materialrückgewinnung: Eine effiziente Rückgewinnung von ungenutztem Pulver ist entscheidend für die Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit von additiven Fertigungsprozessen.
- Sicherheit: Der Umgang mit Metallpulvern, insbesondere reaktiven Materialien wie Titan, erfordert sorgfältige Verfahren zur Minimierung von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken. Die Reduzierung manueller Arbeitsschritte ist dabei essentiell.

EOS: Ihr Partner für End-to-End Lösungen
EOS begleitet seine Kunden entlang der gesamten AM-Prozesskette und liefert nicht nur Drucker-Equipment. Wir wissen, wie wichtig eine effiziente Nachbearbeitung ist und empfehlen erstklassige Lösungen wie die von Solukon, um robuste, effiziente und sichere AM-Workflows zu gewährleisten. Solukon, ein Pionier in der automatisierten Entpulverung, wird auch intern bei EOS eingesetzt – ein klarer Beweis für Effizienz und Qualität.
Solukon: Automatisierung und Optimierung der Pulverentfernung
Solukon, der Pionier und Marktführer für automatisierte Entpulverungslösungen in der additiven Fertigung, stellt sich den Herausforderungen der Pulverentfernung mit intelligenten, automatisierten Systemen, die gleichbleibend sichere und effiziente Ergebnisse liefern. Die patentierte Technologie ist DIE Lösung statt aufwendiger und unzureichender manueller Reinigung. Dank einer langjährigen Partnerschaft mit EOS, sind die Entpulverungslösungen von Solukon optimal auf das EOS-Druckerportfolio abgestimmt und gewährleisten einen reibungslosen Workflow vom Druck bis zur Nachbearbeitung.

Funktionsweise der Solukon Systeme
Anstelle manueller Bewegung oder Druckluft automatisieren Solukon-Systeme den Entpulverungsprozess. Das Bauteil wird sicher in der Solukon-Maschine fixiert. Anschließend erfolgt eine programmierbare Rotation um zwei Achsen in Kombination mit gezielter Vibrationsanregung. Durch diese kontrollierte Bewegung wird das Pulver selbst aus komplexen inneren Strukturen effizient gelöst und entfernt.
Bei reaktiven Materialien kann die Prozesskammer der Solukon-Systeme mit einem Schutzgas (z. B. Argon) inertisiert werden. So erfolgt die Pulverentfernung unter Ausschluss von Sauerstoff – sicher und ohne Explosionsrisiken.
Die zentralen Vorteile der Solukon-Technologie
- Zuverlässige und wiederholbare Reinigung: Programmierbare Bewegungsabläufe stellen sicher, dass dasselbe komplexe Bauteil jedes Mal auf die gleiche Weise gereinigt wird – für verlässliche und gute Reinigungsergebnisse
- Kompatibilität mit EOS: Solukon bietet Systeme, die auf unterschiedliche Bauvolumen abgestimmt sind. Insbesondere die Modelle Solukon SFM-AT350 und Solukon SFM-AT800-Seignen sich hervorragend für Bauteile, die auf entsprechenden EOS-Systemen gefertigt wurden. Dank der abgestimmten Bauplattenmaße ist eine nahtlose Integration möglich.
- Materialspezifische Reinigung: Unterschiedliche Materialien und Geometrien erfordern unterschiedliche Reinigungsverfahren. Solukon bietet variable Anregungsformen – von gezieltem Abklopfen, um hartnäckige Pulveransammlungen (z. B. bei Kupfer) zu lösen, bis hin zu sanfter Ultraschallanregung für empfindliche Strukturen.
- Intelligente Automatisierung mit SPR-Pathfinder®: Was Solukon besonders auszeichnet, ist die einzigartige SPR-Pathfinder®-Software. Sie nutzt die CAD-Datei des Bauteils, um den Pulverfluss zu simulieren und automatisch die optimale Bewegungsabfolge zur vollständigen Pulverentfernung zu berechnen. Damit entfällt die manuelle Programmierung, und der Entpulverungsprozess wird nahezu zu einem „Fire-and-Forget“-Vorgang. Besonders hilfreich: Die Simulation kann bereits in der Konstruktionsphase durchgeführt werden, um die Entpulverbarkeit zu prüfen und kostspielige Fehler im späteren Prozess zu vermeiden.
- Prozesstransparenz: Mit dem optionalen Digital-Factory-Tool ermöglichen Solukon-Systeme eine umfassende Sensorüberwachung und Protokollierung des Entpulverungsprozesses. Diese Daten lassen sich nahtlos integrieren – etwa in die digitalen Dashboards von EOS – und sorgen so für vollständige Transparenz im Workflow.
- Qualität und Zukunftssicherheit: Solukon-Systeme stehen für hochwertige deutsche Ingenieurskunst. Sie sind für die anspruchsvollsten Entpulverungsaufgaben von heute konzipiert – und bereit für die Komplexität von morgen.

Erleben Sie den Unterschied
Effiziente Nachbearbeitung ist entscheidend, um das volle Potenzial der additiven Fertigung auszuschöpfen. Durch die Automatisierung des kritischen Entpulverungsschritts mit Solukon können EOS-Kunden die Bauteilqualität steigern, den Workflow optimieren, die Arbeitssicherheit erhöhen und eine wirklich industrialisierte AM-Produktion erreichen.
Um unseren Kunden diese Vorteile näherzubringen, stehen Solukon-Systeme – darunter der SFM-AT350 und der SFM-AT800-S – für Vorführungen in den Additive Manufacturing Centers von EOS in Novi (Michigan) und Pflugerville (Texas) zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie Ihre Nachbearbeitung durch automatisierte Entpulverung optimieren können..